(Quelle: Handreichung "Kompetenzorientierte Aufgaben für das Fach Informatik am Gymnasium" des ISB)
Erinnert Ihr Euch an Aufgabe 1 des vorherigen Kapitels?
Ein einfacher Kühlschrank besitzt einen Ein-Aus-Schalter, der jederzeit betätigt werden kann. Im eingeschalteten Zustand kann er auf die Kühlstufen 1, 2 oder 3 eingestellt werden. Dafür gibt es die Tasten ▲ zum Hochschalten und ▼ zum Herunterschalten der Kühlstufe. Nach dem Einschalten befindet sich der Kühlschrank immer auf Kühlstufe 2.
Wir haben bereits das Zustandsübergangsdiagramm gezeichnet, Ihr seht es rechts. Die Aufgabe geht nun weiter:
c) Implementieren Sie den Kühlschrank durch Definition einer geeigneten Klasse, wobei die möglichen Zustände des Kühlschranks durch die Attribute stufe
und eingeschaltet
und die auslösenden Aktionen durch die Methoden hochschalten()
, herunterschalten()
und einausschalten()
realisiert werden sollen.
Testen Sie Ihre Implementierung, indem Sie die Zustandsübergänge nach unterschiedlichen Methodenaufrufen mit dem Zustandsdiagramm vergleichen. Definieren Sie dazu eine Methode zustandAusgeben()
, die den Zustand des Kühlschranks auf dem Bildschirm ausgibt.
Lösung:
d) Alle Zustandsübergänge des Kühlschranks sollen nun anstatt mit drei Methoden wie in Teilaufgabe c mit einer einzigen Methode zustandWechseln(String aktion)
möglich sein, wobei die auslösende Aktion durch den Parameter aktion
(Datentyp: String
) übergeben wird. Implementieren Sie diese Methode.
Diskutieren Sie, welche Vor- und Nachteile die Realisierung der Zustandsübergänge mit nur einer Methode mit sich bringt.
e) Es ist möglich, den Kühlschrank mit einem einzigen Attribut zustand
vollständig zu beschreiben. Diskutieren Sie wie in Teilaufgabe d Vor- und Nachteile dieser Realisierung und passen Sie Ihre Implementierung entsprechend an.
Eine Stoppuhr hat die zwei Tasten s und r.
Nach dem Einschalten zeigt die Stoppuhr die Zeit 0 min 0 s, kurz: 00:00. Nach Drücken der Taste „s“ beginnt die Zeitmessung und die Uhr zeigt die abgelaufene Zeit an. Drückt man erneut die Taste „s“, so hält die Zeitmessung an, kann jedoch durch weiteren Druck auf „s“ fortgesetzt werden.
Ein Druck auf die Taste „r“ bewirkt jederzeit, dass die Zeitmessung angehalten und die Uhr auf 00:00 zurückgesetzt wird.
Hier ein mögliches Zustandsübergangsdiagramm:
Schreibe ausgehend von diesem Zustandsübergangsdiagramm die Klasse Stoppuhr. Dabei soll ihr Zustand durch ein Attribut zustand
gespeichert werden, das die Werte 1, 2 oder 3 annehmen kann, die den entsprechenden grün nummerierten Zuständen im Diagramm entsprechen. Für die auslösenden Aktionen soll je eine Methode vorgesehen werden, zusätzlich soll eine Methode zustandAusgeben
programmiert werden, die den Zustand ausgibt.
Bemerkung 1: Die eigentliche Funktion der Uhr (Zeit messen) soll nicht programmiert werden. Damit klar ist, was zu tun ist, hier ein kurzes Testprogramm zusammen mit seiner Ausgabe. Kopiere diese Anweisungen nach Erstellung der Klasse Stoppuhr an den Anfang Deines Programms, dann kannst Du auf einfach Art und Weise testen, ob alles funktioniert.
Stoppuhr s = new Stoppuhr(); s.schreibeZustand(); s.tasteSDrücken(); s.schreibeZustand(); s.tasteSDrücken(); s.schreibeZustand(); s.tasteSDrücken(); s.schreibeZustand(); s.tasteRDrücken(); s.schreibeZustand();
Ausgabe des Programms:
Bereit, 00:00 Uhr läuft Uhr angehalten Uhr läuft Bereit, 00:00
Ein Mikrowellenherd besitzt eine Tür zum Öffnen und Schließen sowie einen Schalter zum Ein- und Ausschalten. Der Mikrowellenherd lässt sich bei geöffneter Türe nicht einschalten, zudem schaltet er sich sofort automatisch aus, wenn man die Türe im eingeschalteten Zustand öffnet. Zeichne ein Zustandsübergangsdiagramm und eine Zustandsübergangstabelle!
Tipps:
Jetzt bist Du dran! Erweitere das Stoppuhr-Programm folgendermaßen:
Damit Du möglichst gut zurechtkommst, lege in Deiner Entwicklungsumgebung am besten einen neuen Workspace an und kopiere das obige Programm als Grundlage hinein. Bitte verwende nicht Deine eigene Lösung, da ich meine Lösung schon so optimiert habe, dass die Erweiterung möglichst einfach möglich ist. Gehe am besten wie folgt vor:
sekunden
um in zehntelsekunden
. Das geht am einfachsten, indem Du den Cursor draufsetzt und die Taste F2 drückst („Rename“). act
so ab, dass die Variable zehntelsekunden
nicht jede Sekunde, sondern jede Zehntelsekunde um eins erhöht wird. zeitausgeben
so ab, dass sie beispielsweise 123 Zehntelsekunden ausgibt als 12:3 (d.h. 12 Sekunden, 3 Zehntelsekunden). tasteZDrücken
und erweitere die Methode onKeyDown
so, dass beim Drücken der Taste z die Methode tasteZDrücken
aufgerufen wird.tasteSDrücken
und tasteRDrücken
nicht mehr angepasst werden (glücklicher Zufall!). Überlege, warum das in diesem Fall so ist!schreibeZustand
so, dass im Zustand 4 ausgegeben wird: „Zwischenzeitanzeige!“.TasteZDrücken
so, dass sie am Ende die Methode schreibeZustand
aufruft.