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softwaredevelopment:wasserfallmodell:start

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Das Wasserfallmodell

Die hier beschriebene Variante des Wasserfallmodells (siehe die Handreichung "Informatik [...] Jahrgangsstufe 11", Seite 95) ist in fünf Phasen gegliedert, es gibt jedoch auch Varianten mit vier, sechs oder gar sieben Phasen. Jede Phase muss abgeschlossen sein, ehe die nächste beginnen kann.

Wird im Abitur nach einem Phasenmodell mit vier Phasen gefragt, so bietet es sich an, die letzte Phase wegzulassen.

  • In der Analysephase werden die Anforderungen ermittelt und in Form eines Lastenhefts durch den Auftraggeber dargestellt. Der Auftragnehmer erstellt anschließend auf Basis des Lastenhefts das Pflichtenheft (siehe oben). Diese beiden Dokumente sind auch das zentrale Resultat dieser Phase.
  • Anschließend wird in der Systementwurf-Phase ein Modell des geplanten Systems erstellt (z.B. mit Hilfe der UML). Es kommen also Klassendiagramme, Zustandsdiagramme, Sequenzdiagramme, etc. zum Einsatz. Auch die Nutzung von Softwaremustern wird hier festgelegt. Der fertige Systementwurf ist das Ergebnis dieser Phase.
  • In Implementierungsphase wird der Systementwurf in Programmcode umgesetzt, oft gegliedert in einzelne, zunächst voneinander getrennte Komponenten. Die Phase wird nach einem Test der einzelnen Komponenten abgeschlossen, Resultat ist der getestete Programmcode der Einzelkomponenten.
  • In der Phase "Zusammenführung, Gesamttest und Abnahme" werden die einzelnen Komponenten zusammengeführt sowie ggf. auf der vom Auftraggeber vorgesehenen Hardware installiert. Die gesamte Umgebung wird getestet und vom Kunden abgenommen (anhand der im Pflichtenheft vereinbarten Kriterien).
  • Die Phase der Installation und Wartung (sie wird in der Darstellung des Wasserfallmodells oft weggelassen) umfasst die Inbetriebnahme des Produkts beim Kunden sowie den anschließenden Einsatz. Auch eine regelmäßige Wartung (z.B. Anpassung an neue Rechtsnormen o.ä.) gehört mit in diese Phase. Insbesondere bei großen Softwaresystemen fällt diese Phase mitunter sehr lange aus.

Und wenn Fehler auftreten/Lücken gefunden werden?

Der Grund für die Festlegung, dass jede Phase abgeschlossen sein muss, bevor die nächste beginnen kann, kommt aus der Erfahrung, dass die Korrektur eines Fehlers oder einer Auslassung um so mehr Zeit und damit Geld kostet, je später das Problem erkannt wird. Allerdings hat es sich in der Praxis gezeigt, dass es trotz sorgfältiger Analyse und detailliertem Entwurf immer noch zu Nachbesserungen kommen kann. Zum einen liegt es daran, dass der (die) Auftraggeber(in) die Aufgaben nur informell beschreiben kann und daher spezielle Randbedingungen für Detailanforderungen erst während der Implementierungsphase auffallen. Zum anderen liegt es auch daran, dass der Systementwurf nicht immer vollständig formal erstellt wird („der Rest ist schon klar“). Als Mechanismus zum Umgang mit diesen Fehlerquellen wird als Erweiterung des Wasserfallmodells zugelassen, dass bei auftretenden Problemen in den Phasen so weit zurückgegangen wird, bis der Fehler behoben werden kann; anschließend werden die betroffenen Phasen wieder vervollständigt. (siehe die Handreichung "Informatik [...] Jahrgangsstufe 11", Seite 95 oben)



Insgesamt gesehen ist das Wasserfallmodell sehr unflexibel und risikoreich, da die entwickelten Komponenten erst sehr spät zum großen Ganzen zusammengeführt werden und viele Fehler so erst am Schluss der Entwicklung auffallen. Zumindest in Reinform wird es in der Praxis daher kaum eingesetzt. Es ist aber grundlegend für viele andere Modelle.

softwaredevelopment/wasserfallmodell/start.1738070062.txt.gz · Zuletzt geändert: 2025/01/28 13:14 von Martin Pabst

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